Barber’s Pole: Die blutige Geschichte hinter dem rot-blau-weißen Barber Logo
Die 2010er Jahre werden wohl als das Jahrzehnt der Sidecuts und Vollbärte in die Geschichtsbücher der Männer-Styles eingehen. Ein Trend, der auch eine uralte Branche wieder aus dem Winterschlaf erwachen lies: die Barbiere. In den vergangenen Jahren sind Barber Shops ganz selbstverständlich Teil unseres Stadtbilds geworden und mit ihnen auch das Erkennungszeichen der Barbiere: Die rot-blau-weiße Barber’s Pole, die an den Hausfassaden darauf hinweist, dass hier ein Barbier zu finden ist.
Während die Barber’s Pole in Deutschland zumindest in dieser Häufigkeit ein eher Phänomen ist – schließlich gab es bis zu den 2010er Jahren quasi keine reinen Herren-Friseure – gehört sie in den Vereinigten Staaten schon seit vielen Jahrzehnten wie selbstverständlich zum Inventar eines Friseurs oder Barber Shops. Doch wer denkt, dass die Barber’s Pole eine amerikanische Erfindung ist, liegt weit daneben, denn ihre Geschichte reicht noch viel weiter zurück in die Vergangenheit.
Die Geschichte des Barber’s Pole ist eng verbunden mit der Geschichte der Barbiere. Den Beruf des Barbiers gibt es in der westlichen Gesellschaft bereits seit dem Mittelalter. Historiker gehen davon aus, dass es schon im 8. Jahrhundert den Beruf des Barbiers gab. Zur zeitlichen Einordnung: das war noch bevor Karl der Große zum Kaiser gekrönt wurde.
Damals beschränkte sich die Arbeit der Barbiere nicht wie heute auf das Haare- und Bartschneiden. Da sie Experten im Umgang mit Messern und scharfen Rasierklingen waren, unterstützten sie Mönche dabei, die Kranken zu behandeln, denn im Mittelalter bestand die übliche Behandlung von Krankheiten darin, die Venen aufzuschneiden und erst wieder zu schließen, wenn eine bestimmte Menge Blut entwichen war – der sogenannte Aderlass. Diese seit der Antike durchgeführte Behandlungsmethode sollte die Körpersäfte wieder ins Gleichgewicht bringen.
Obwohl die Säftelehre auch heute noch von vielen Heilpraktikern vertreten wird, ist sie aus Sicht der modernen Medizin völliger Unsinn. Doch bin zur Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Medizin langsam zur modernen Wissenschaft wurde, war sie die gängige und von allen akzeptierte Grundlage zur Heilung von Krankheiten.
Während Barbiere anfangs noch Assistenten der Mönche beim Aderlass und anderen Operationen waren, änderte sich das 1163, als Papst Alexander III dem Klerus verbot, Operationen wie den Aderlass durchzuführen. Diese Aufgabe übernahmen Barbiere nun komplett.
Gleichzeitig war dies auch der Ursprung der Barber’s Pole, denn die Barbiere, die den Aderlass durchführten, schlossen die Wunden mit Verbänden, die sich dadurch rot färbten. Um sie zu trocknen, wurden sie auf der Straße an einen Pfosten gehängt. Das typische Streifenmuster erhielt die Barber’s Pole wohl dadurch, dass sich die roten Verbände bei Wind um die Pfosten wickelten.
Diese rot-gestreiften Pfosten wurden sehr schnell zum Erkennungszeichen für Barbiere, denn die Kunden konnten auf einen Blick erkennen, ob der Barbier nur Haare und Bart schneidet oder auch medizinische Anwendungen anbietet. Später wurde die Verwendung der Barber’s Pole auch von offizieller Stelle geregelt.
Am oberen und unter Ende der Pole befinden sich meist metallische Kuppeln. Diese symbolisieren die Behälter, die das Blut aufgefangen haben.
Heute haben die meisten Barber’s Poles neben den roten und weißen Streifen oft auch noch einen blauen. Um dessen Ursprung gibt es einige schöne Geschichten, zum Beispiel, dass Rot das Blut der Arterie, Blau das Blut der Vene und Weiß den Verband symbolisieren sollen oder dass die Patienten einen Stab halten mussten, damit die bläulichen Venen hervorkamen.
Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Barbiere aus der Vereinigten Staaten das Blau einfach hinzufügten, um die Barber’s Pole in den Farben ihrer Nationalflagge erstrahlen zu lassen und so besonders patriotisch zu wirken. Dafür spricht, dass die rot-blau-weiße Kombination vor allem in den USA genutzt wird und von dort ihren Weg in die modernen, europäischen Barbershops gefunden hat.
Wenn ihr noch mehr über die Geschichte der Rasur wissen wollt, schaut euch diesen Artikel über die Geschichte von Gillette an.
Während die Barber’s Pole in Deutschland zumindest in dieser Häufigkeit ein eher Phänomen ist – schließlich gab es bis zu den 2010er Jahren quasi keine reinen Herren-Friseure – gehört sie in den Vereinigten Staaten schon seit vielen Jahrzehnten wie selbstverständlich zum Inventar eines Friseurs oder Barber Shops. Doch wer denkt, dass die Barber’s Pole eine amerikanische Erfindung ist, liegt weit daneben, denn ihre Geschichte reicht noch viel weiter zurück in die Vergangenheit.
Die Geschichte des Barber’s Pole ist eng verbunden mit der Geschichte der Barbiere. Den Beruf des Barbiers gibt es in der westlichen Gesellschaft bereits seit dem Mittelalter. Historiker gehen davon aus, dass es schon im 8. Jahrhundert den Beruf des Barbiers gab. Zur zeitlichen Einordnung: das war noch bevor Karl der Große zum Kaiser gekrönt wurde.
Damals beschränkte sich die Arbeit der Barbiere nicht wie heute auf das Haare- und Bartschneiden. Da sie Experten im Umgang mit Messern und scharfen Rasierklingen waren, unterstützten sie Mönche dabei, die Kranken zu behandeln, denn im Mittelalter bestand die übliche Behandlung von Krankheiten darin, die Venen aufzuschneiden und erst wieder zu schließen, wenn eine bestimmte Menge Blut entwichen war – der sogenannte Aderlass. Diese seit der Antike durchgeführte Behandlungsmethode sollte die Körpersäfte wieder ins Gleichgewicht bringen.
Obwohl die Säftelehre auch heute noch von vielen Heilpraktikern vertreten wird, ist sie aus Sicht der modernen Medizin völliger Unsinn. Doch bin zur Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Medizin langsam zur modernen Wissenschaft wurde, war sie die gängige und von allen akzeptierte Grundlage zur Heilung von Krankheiten.
Während Barbiere anfangs noch Assistenten der Mönche beim Aderlass und anderen Operationen waren, änderte sich das 1163, als Papst Alexander III dem Klerus verbot, Operationen wie den Aderlass durchzuführen. Diese Aufgabe übernahmen Barbiere nun komplett.
Gleichzeitig war dies auch der Ursprung der Barber’s Pole, denn die Barbiere, die den Aderlass durchführten, schlossen die Wunden mit Verbänden, die sich dadurch rot färbten. Um sie zu trocknen, wurden sie auf der Straße an einen Pfosten gehängt. Das typische Streifenmuster erhielt die Barber’s Pole wohl dadurch, dass sich die roten Verbände bei Wind um die Pfosten wickelten.
Diese rot-gestreiften Pfosten wurden sehr schnell zum Erkennungszeichen für Barbiere, denn die Kunden konnten auf einen Blick erkennen, ob der Barbier nur Haare und Bart schneidet oder auch medizinische Anwendungen anbietet. Später wurde die Verwendung der Barber’s Pole auch von offizieller Stelle geregelt.
Am oberen und unter Ende der Pole befinden sich meist metallische Kuppeln. Diese symbolisieren die Behälter, die das Blut aufgefangen haben.
Heute haben die meisten Barber’s Poles neben den roten und weißen Streifen oft auch noch einen blauen. Um dessen Ursprung gibt es einige schöne Geschichten, zum Beispiel, dass Rot das Blut der Arterie, Blau das Blut der Vene und Weiß den Verband symbolisieren sollen oder dass die Patienten einen Stab halten mussten, damit die bläulichen Venen hervorkamen.
Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Barbiere aus der Vereinigten Staaten das Blau einfach hinzufügten, um die Barber’s Pole in den Farben ihrer Nationalflagge erstrahlen zu lassen und so besonders patriotisch zu wirken. Dafür spricht, dass die rot-blau-weiße Kombination vor allem in den USA genutzt wird und von dort ihren Weg in die modernen, europäischen Barbershops gefunden hat.
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